Laura erinnert sich an die schönen Zeiten mit ihrem Mann als sie beide frisch verliebt waren.
 

 
Um so weniger kann sie es akzeptieren, dass Jess so mutlos ist. Ihm ist die Ranch egal, er verlässt sich auf Paddy, der immer noch jeden Abend nach getaner Arbeit davon reitet und erst in der Morgendämmerung zurückkehrt.
 


 

Niemand weiß was Paddy in Abwesenheit seiner Frau in der Nacht treibt und es traut sich auch niemand ihn darauf anzusprechen. Jess ist gereizt, weil er nicht so kann wie er will und auch die Kinder spüren die aufgeladene Atmosphäre. Als Laura die Mädchen fragt was sie in Geschichte lernen, stöhnt Jolene nur laut: "Immer diese Mumien!"

Die Tür zu Jess`Zimmer steht offen. Es ist das erste Mal seit dem Unfall, dass er so lachen muss, dass er sich die Seiten hält:
"Fragt mal euren Vater, ich war jetzt lange genug verschnürt wie eine Mumie. Ich kenne mich bestens damit aus."

Laura nimmt ihn in ihre Arme:
"Armer Darling! Aber das ist doch jetzt vorbei. Nur Mut, das wird alles wieder! Du musst aber besser essen damit du wieder zu Kräften kommst."

Laura überlegt in der Nacht lange wie sie ihrem Mann wieder mehr Lebensmut machen kann. Als sie die große Wohnzimmeruhr "Drei" schlagen hört, gesellen sich andere Laute dazu, in weiter Ferne das Trommeln der Indianer. Die Cheyenne sind wieder an den See in den Bergen gezogen in das Gebiet der Tumbleweedranch, das von jeher den Namen "Paradise" trägt. Dorthin geht Jess immer gern zum Jagen, Fischen oder wenn er über etwas in Ruhe nachdenken will. Laura weiß jetzt was sie tun muss. Der Medizinmann der Cheyenne weiß immer Rat und Jess vertraut seiner Naturmedizin. Sicher kann er helfen. Laura sattelt den trittsicheren Mustang Shaggy und macht sich gleich am Morgen auf den Weg. Grandpa Frank und Hetty halten nicht so viel von ihrer Idee und Jess schläft noch fest, nachdem er eine unruhige Nacht mit Albträumen hatte.

 
 
 
Etwas mulmig ist Laura schon so allein ohne die Begleitung ihres Mannes. Auf einmal steht wie aus dem Nichts aufgetaucht ein Späher der Cheyenne vor ihr.
 
 

Laura hat ihn zwischen den Bäumen nicht gesehen und auch nicht gehört, der Schnee ist tief und die Geräusche sind gedämpft. Der Cheyennekrieger hält sein Pferd an und bittet die weiße Frau ihm zu folgen:
"Du bist die Frau vom Grauen Wolf. Takoda erwartet dich bereits. Folge mir!"

Leotie, die Frau des Häuptlings, kommt ihr mit ihrem jüngsten Kind an der Seite entgegen und heißt Laura willkommen.

 
 
In der Ferne heult ein großer Timberwolf, eine unheimliche Atmosphäre in der Dämmerung.
 
 

Der Medizinmann Takoda hilft Laura aus dem Sattel und nimmt sie freundlich in seine starken Arme:
"Ich weiß, dass du große Sorgen um deinen Mann hast und ich wusste, dass du hierher kommst. Ich habe vom Unfall gehört, als ich in Laramie Tabak gekauft habe. Ich werde die Geister befragen. Bleibe diese Nacht im Tipi als unser Gast!"

Laura ist nach dem Ritt in der Kälte hundemüde und schläft schnell ein während Takoda die Schwitzzeremonie vorbereitet und dann nur für sich allein abhält um in Kontakt mit den Geistern zu kommen. Am frühen Morgen ist Takoda erschöpft, aber er hat Antworten. Laura hört sein Trommeln und weiß, dass es ihr gilt. Sie eilt zum Medizinmann, der wie in Trance seine Trommel schlägt, eine Eule neben sich und einen weißen Wolf, eine mystische Szene.

Laura kann gar nicht glauben was sie sieht, aber Takoda ist immer gut für Überraschungen.

 
 

Laura wagt es nicht zu atmen. Der Medizinmann sieht von der Welt entrückt aus und seine Augen schweifen in die Ferne. Mit dem letzten Paukenschlag sind seine Augen wieder in dieser Welt und sehen Laura an:
"Die Geister haben zu mir gesprochen. Die Eule steht für Weisheit. Der Wolf ist das Totemtier deines Mannes. Er wird ihn immer beschützen. Der Pferdeschädel bedeutet das Pferd deines Mannes. Die Geister sagen, dass dein Mann nur zusammen mit dem Pferd, das er beim Rennen geritten hat, gesund werden kann."

Laura guckt Takoda entgeistert an und versteht jetzt, wenn Jess manchmal sagt, er möchte auch das Kraut, das Takoda raucht:
"Takoda, ich weiß nicht was du in Laramie gehört hast. Aber unser Vormann musste Reddy erschießen. Er war zu schwer verletzt. Reddy ist tot, wir haben alle den fürchterlichen Schuss gehört mit dem Paddy ihn von seinen Schmerzen erlöst hat. Das war auch das Letzte was mein Mann gehört hat bevor die Betäubung vom Doc gewirkt hat. Jess hat jede Nacht Albträume davon. Ich dachte eher du könntest mit deiner Medizin helfen Takoda."

Takoda guckt Laura streng an, nimmt sie an den Schultern und schüttelt sie:
"Hör mir zu! Vertraue mir und vor allem vertraue den Geistern der Cheyenne. Sie irren sich nie. Ich habe den weißen Wolf gesehen und ich habe Tatanka, den weißen Büffel, gesehen. Die Kraft dieser Tiere wird auf deinen Mann übergehen. Alles wird gut!"

 
 
Laura traut sich nicht zu widersprechen. Sie hat sich mehr von ihrem Besuch erhofft als die Aussicht auf Dinge, die nicht passieren können. Traurig reitet sie wieder zurück zur Ranch.
 
 

Zu Jess sagt sie nichts von ihrem Besuch bei den Cheyenne. Grandpa Frank und Hetty sehen sich bestätigt, dass dieser Ritt nur Zeitverschwendung war. Nur Paddy schaufelt eilig sein Abendbrot in sich hinein und steht dann schnell vom Tisch auf um wieder weg in die Nacht zu reiten.

Jess hat die Trommeln der Indianer gehört und macht sich Sorgen, ob sie wohl genug zu Essen haben um über den Winter zu kommen. Besonders schwer ist es für die Alten, Frauen und Kinder. Die Reservation wird spärlich von der Armee mit Nahrung versorgt und die Indianeragenten zweigen viel Geld von der Regierung für sich selbst ab. Von diesen Sorgen abgesehen erzählt er Laura, dass er letzte Nacht von Zachary Jones, dem Trapper, der im letzten Jahr Raylans und sein Leben gerettet hat, mit einem weihnachtlich geschmückten starken Pferd geträumt hat und nicht vom Unfall und dem erlösenden Schuss auf sein Pferd Reddy.

 
 
Laura gibt Jess einen liebevollen Kuss und überlegt, ob Takoda doch recht hat und die Heilung beginnt.